Einige Menschen halten sie für Zauberei. Seit vielen Jahrhunderten fasziniert sie uns. Sie ist geheimnisvoll, interessant und manchmal unglaublich – die Hypnose.
Es wurde sehr viel darüber geschrieben und erzählt, dennoch wissen die Meisten nicht, was Hypnose genau ist und wie sie funktioniert. Viele Fragen zur Hypnose werden gestellt. Beispielsweise, bei welchen Problemen sie hilft und wie lange eine Therapie dauert. Leider gibt es keine allgemein gültige Antwort, da jeder Mensch individuell ist, genauso wie seine Probleme die er therapeutisch behandeln möchte. Doch um einen kleinen Überblick zu erhalten, hier ein paar der meist gestellten Fragen und die Antworten dazu.
Eine der wichtigsten Fragen zur Hypnose ist: Was ist Hypnose, medizinische Hypnose oder Hypnotherapie?
Die Hypnose ist ein traditionelles Verfahren und wird in vielen Kulturen zu Heilzwecken verwendet. Auch bei uns gilt sie mittlerweile als anerkannte moderne Heilmethode. Maßgeblich geprägt und eingesetzt in der Psychotherapie, hat sie der amerikanische Psychiater Milton H. Erickson. Die moderne Hypnose hilft Patienten dabei ihre körperlichen Symptome und psychischen Probleme mit positiven Suggestionen zu bewältigen. Sie ist ein Zusammentreffen von körperlicher Entspannung und geistiger Fokussierung.
Was ist hypnotische Trance?
Eine hypnotische Trance beginnt damit, die Aufmerksamkeit immer mehr nach innen zu konzentrieren. In der Trance werden Erinnerungen, Bilder und Gefühle intensiver wahr genommen. Gleichzeitig können unangenehme Wahrnehmungen, wie beispielsweise Geräusche oder unangenehme Empfindungen, leichter ausgeblendet werden. Es entsteht ein veränderter Bewusstseinszustand in dem man sich losgelöst empfindet.
Dieser veränderte Zustand, kann von Schlaf oder Alltagsbewusstsein unterschieden werden. Richtig ausgeführt, kann die hypnotische Trance akute Schmerzen ausblenden. Sogar ein operativer Eingriff, wie zum Beispiel beim Zahnarzt, kann so ohne Anästhetikum möglich sein.
Was ist Hypnose nicht?
Dieser Zustand ist kein Schlaf, wie wir ihn kennen, sondern einfach inneres aktiv sein bei äußerer Entspannung. Sie ist keine empfangene Heilung, die man über sich ergehen lässt. Der Patient arbeitet in Trance aktiv mit. Therapeut und Patient entwickeln gemeinsam den therapeutischen Prozess. Man muss auch ganz klar Showhypnose von therapeutischer Hypnose unterscheiden. Bühnenhypnose ist spektakulär, doch oft entwürdigend. Bei der Hypnotherapie, wird dem Patienten unbewusste Unterstützung zu teil.
Eine der häufigen Fragen zur Hypnose ist: Wann hilft Hypnose?
Gute Frage. Es gibt viele Krankheitsbilder bei denen nachweislich wirkungsvolle Heilung durchgeführt wurde. Wissenschaftlich belegt sind unter anderem die Anwendung bei spezifischer Angst (z.B. Angst vor Prüfungen, Angst vor dem Zahnarzt,…), Phobien (wie Angst vor Spritzen, Angst vor Spinnen,…).
Hypnose hilft z.B. bei…
Rauchentwöhnung
Psychosomatischen Symptomen
Depressionen
Sexuellen Problemen
Schlafstörungen
Enuresis (unwillkürliches Einnässe nach dem 3.-4. Lebensjahr)
Essstörungen (z.B. Übergewicht)
Rehabilitation nach Schlaganfall und Infarkt
Akute und chronische Schmerzen
Stottern und Redeangst
Auch Behandlungen für folgende Diagnosen:
Zwänge
Panikstörungen
Bulimie
Tinnitus
Dissoziative Störungen
Eine der äußerst interessanten Fragen zur Hypnose ist: Bei welchen Problemen hilft Hypnose nicht?
Patienten, die unter einer akuten Psychose, wie zum Beispiel Wahnvorstellungen leiden. Auch Patienten die stark Suchtmittel abhängig sind, werden nicht hypnotisiert. Patienten die generell instabil sind oder sich im Alltag schwer zurechtfinden, profitieren mehr davon zu lernen mit ihrem Leben umzugehen statt in die innere Welt zu flüchten.
Menschen, die Kontakte und Konflikte mit anderen meiden, sollten auf andere zu gehen und sich mit ihnen auseinander setzen. Durch Hypnose können ungewollt traumatische Erfahrungen aktiviert werden. Deshalb ist ein Vorgespräch zwischen Therapeuten und Patienten immens wichtig. Hypnose hilft nicht, wenn Patienten unrealistische Erwartungen haben oder eine passive Erwartungshaltung.
Wie läuft so eine Sitzung ab?
Ganz wichtig ist auf jeden Fall das therapeutische Vertrauensverhältnis. Ist das gegeben, erleben die Patienten die hypnotische Trance, als sehr angenehm. In der Einleitungsphase beginnt der Therapeut den Patienten anzuleiten seine Aufmerksamkeit nach innen zu richten und so einen Trancezustand zu erreichen.
In der Behandlungsphase bietet der Therapeut Strategien an, die es dem Patienten dadurch ermöglichen, Veränderungsimpulse und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Eine neue Verknüpfung von Gedanken und Erinnerungen ist so möglich. Nach jeder Trance erfolgt eine Rückholung in die normale Alltagswelt und der Patient fühlt sich erholt und entspannt.
Eine von vielen wichtigen Fragen zur Hypnose ist: Was geschieht mit mir in Hypnose?
Meist hat der Patient in hypnotischer Trance geschlossene Augen. Er ist in seinem inneren Erleben und mit Bildern, sowie mit Gefühlen beschäftigt. Eine Trance ist bewusstes Erleben ohne Ablenkung. In der Regel wissen die Patienten was geschieht und gestalten dementsprechend aktiv ihre Trance. Der Therapeut leitet sie an, unbewusste, unwillkürliche Prozesse zuzulassen und zu verstehen. Der Patient kann in Trance zeigen und sagen, was er erlebt und was ihm wichtig ist. Damit kann die Richtung und der Verlauf mitbestimmt werden, eine Kooperation zwischen Therapeut und Patient entsteht. Ein Hypnotherapeut, unterstützt den Patienten bei der Lösung seiner Probleme, er löst sie nicht für ihn.
Wie lange dauert eine Hypnosebehandlung?
Das kann unterschiedlich sein. Ein Symptom, könnte in wenigen Sitzungen behandelt werden. Es kann aber auch gut möglich sein, dass eine mehrmonatige Behandlung und Aufarbeitung dazu nötig sein wird. Über welchen Zeitraum sich eine Behandlung erstreckt und wie viel Hypnosesitzungen notwendig sind, hängt ab von:
- Dem Ziel der Behandlung. Soll nur eine lästige Angewohnheit beseitigt werden oder sind es schwerwiegende Probleme, wie zum Beispiel Depressionen, Partnerschaftsprobleme oder vielleicht Migräne?
- Dem Patienten. Die Lebenssituation, die Fähigkeiten und Stärken, sämtliche Voraussetzungen für eine Veränderung spielen eine Rolle.
- Dauer eines vorhandenen Symptoms. Wie komplex und anhaltend ist das Problem? Ist es einfache Prüfungsangst oder ein chronischer Schmerz?
Der Abstand zwischen den einzelnen Behandlungen und die Dauer der Sitzungen wird individuell vereinbart. Mögliche Sitzungseinheiten sind 60 oder 120 Minuten. Zwischen den Sitzungen können jedoch eine oder mehrere Wochen liegen.
Viele Patienten denken oder erwarten, dass ihnen mit einem einzigen oder ganz wenigen Treffen geholfen wird. Das kann unter optimalen Bedingungen vorkommen. Doch bevor man sagen kann wie lange es dauern wird, ist es sehr wichtig, dass ein Symptom genau betrachtet und die Ursache genau unter die Lupe genommen wird. Gibt es viel aufzuarbeiten, ist folglich ein längerer Behandlungsverlauf notwendig.
Kann ich mich mit Hilfe von Hypnose an Verdrängtes erinnern?
Ja, es ist möglich in hypnotischer Trance sich detailliert und intensiv an vergangene Ereignisse und Erlebnisse zu erinnern. Jedoch ist es nicht vorhersehbar welche Informationen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Trotzdem sind erlebte Erinnerungen, in der Hypnosesitzung, keine Tatsache. Es ist eine Mischung aus tatsächlich Erlebtem und Hinzugedachtem.
Das kommt daher, da im menschlichen Gehirn der Prozess des Erinnerns und der Neu-Konstruktion gleichzeitig geschehen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Gehirn erlebtes oft vermischt. Grund dafür ist das Bemühen unseres Gedächtnisses, sich nur das Wesentliche zu merken. Oft ist es entscheidender, dass man weiß was jemand erzählt hat, als wer es erzählt hat. So vermischen wir teilweise Erlebnisse oder Erfahrungen aus verschiedenen Zeiten. Das menschliche Gehirn ist schon ein faszinierendes und komplexes Organ.
Falls nun der Wunsch besteht in die Welt der Hypnose einzutauchen oder noch Fragen zur Hypnose offen sind, stehen wir gerne zur Verfügung!
Dein
Hypnoseteam!